Verein verschönert Havelberg seit 25 Jahren

Text u. Bild von Ingo Freihorst
Volksstimme, 07. Mai 2016, Seite 20, Elb-Havel-Echo

Was der Heimatverein Havelberg in den 25 Jahren seines Bestehens schon alles für die Domstadt getan hatte – das war kürzlich Thema eines Vortrages von Frank Eimer.

Frank Ermer berichtete im ArtHotel über die Geschichte des Heimatvereins Havelberg-2

Frank Ermer berichtete im ArtHotel über die Geschichte des Heimatvereins Havelberg                          Foto: Ingo Freihorst

Havelberg – Zu mehreren heimatgeschichtlichen Vorträgen hatte der Heimatverein Havelberg in der Winterpause ins ArtHotel eingeladen. Der letzte dieser Reihe war dem Verein selbst gewidmet, denn er begeht am 20. Mai im Mühlenholz sein 25-jähriges Bestehen. Frank Ermer, der stellvertretende Vorsitzende, hielt die Rückschau.
Vorsitzender Hans-Jürgen Nisch begrüßte die – leider recht überschaubaren – Heimatfreunde und merkte an, dass leider nicht alle Vorschläge des Vereins von der Stadt umgesetzt wurden. Immerhin gibt es einen dicken Ordner mit Vorschlägen. Er sei mit dem Erreichten aber zufrieden.
Es war schon beachtlich, was für Leistungen des Vereins Frank Ermer im Anschluss bei seiner Präsentation alles aufzählte. Die erste Aktion des im Januar 1991 unter Vorsitz von Herbert Stertz gegründeten Vereins war die Anbringung der Gedenktafel zum Dreißigjährigen Krieg sowie der dazugehörigen Kanonenkugel oberhalb der Domtreppe. 1627 war die Stadt dabei im Gefecht arg verwüstet worden.
Das zweite Projekt folgte 1995, das Pegelhäuschen an der Sandauer Brücke musste wegen deren Neubaus umgesetzt werden. Der Verein stiftete neue Zifferblätter. Ein Jahr später folgte der hölzerne Wegweiser an der St.-Annen-Kapelle.
Danach ließ der Verein eine Gedenktafel erstellen, welche an der ehemaligen Dom-Propstei an das historisch bedeutsame Treffen des russischen Zaren und des preußischen Königs vor nunmehr fast 300 Jahren erinnert. Zur Buga gesellten sich die figürlichen Darstellungen der beiden Herrscher auf dem Domplatz hinzu – es ist übrigens neben Zerbst und Bremen erst das dritte Denkmal für den Zaren in Deutschland.
Die Wandmalereien im historischen Ratskeller unterstützte der Heimatverein 1998 mit 255 Mark. In jenem Jahr wurde zudem die 3465 Mark teure Fahne für den Schifferverein bezahlt, welcher unter dem Dach des Vereins agierte.
Für über 3000 Mark wurden 1999 Bänke beschafft, die in der Stadt zum Verweilen einluden. Die Sanierung des Kriegerdenkmals im Ortsteil Toppel wurde im Jahre 2000 unterstützt, das Schifferdenkmal in der Bahnhofstraße folgte im Jahr darauf. – Um 1900 hatten um die 60 Schiffseigner in Havelberg gewohnt, die Stadt war damals ein bedeutender Liegeplatz gewesen.
Große Projekte waren im Jahre 2006 die Sanierung des steinernen Wegweisers an der Ampelkreuzung – sie kostete 4600 Euro – sowie der Abguss des im Prignitz-Museum eingelagerten Reliefs mit der Marienkrönung für ein Haus am Krugtorhohlweg, welcher 6000 Euro kostete. Zusammen mit der Sparkasse wurde 2007 eine Eiche an deren neuer Filiale angepflanzt.
Das mit Abstand gewaltigste Vorhaben des Heimatvereins war die 43 500 Euro umfassende Sanierung der Dommauer am Krankenhaus. Dazu mussten recht aufwendig Fördermittel beantragt werden, das Vorhaben erstreckte sich über zwei Jahre.
Im Jahr 2010 folgte der Kauf einer Sitzbank für die ebenfalls neue Bischofsfigur im Ortsteil  Wöplitz. Finanziell unterstützt wurde zudem das „Kulturprojekt Stadtinsel“. Für die Fassadengestaltung in der Genthiner Straße zahlte der Verein 2011 knapp 600 Euro, im Jahr da­rauf wurden zwei Bänke für den Winterhafen angeschafft. Geld gab es zudem für Bank und Infotafel am Brückendenkmal.

In 25 Jahren insgesamt 66 427 Euro gespendet

Insgesamt hatte der Verein für Vorhaben zur Stadtverschönerung umgerechnet 66 427 Euro ausgegeben. Nicht eingerechnet sind darin Pflanzungen und Spenden an die Stadt.
Die nächsten Projekte sind die Sanierung des Spätheimkehrerdenkmals auf dem Jungfernfriedhof sowie das Erstellen der Galionsfigur, welche einst eine Fassade in der Bahnhofstraße 44 zierte und nach dem Krieg geraubt wurde. Letztere wurde der Sage nach vom Zaren geschnitzt und soll zum 300. Jahrestag der „Konvention von Havelberg“ – also noch in diesem Jahr – wieder angebracht werden.

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