Vortrag zur Sonderausstellung „Zum ehrenden Gedächtnis. Die Adelslandschaft der Prignitz – ihre Ahnen- und Memorialkultur“

Datum/Zeit
Date(s) - 04/07/2022
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

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Liebe Freunde unseres Hauses,

Wappen der Familie v. Moellendorff in der Kirche zu Guhlsdorf (17. Jh.)., Quelle: Stadtarchiv, Stadt- und Regionalmuseum

im Rahmen unserer aktuellen Sonderausstellung „Zum ehrenden Gedächtnis. Die Adelslandschaft der Prignitz – ihre Ahnen- und Memorialkultur“ halte ich am Montag, dem 4. Juli 2022 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg einen Vortrag über adlige Lebenswelten in der Prignitz. Ich hoffe, dass Sie trotz der schönen Sommerzeit, Lust auf einen unterhaltsamen Abend im Museum haben.
Das Thema scheint nach einer politisch bedingten Abstinenz zwischen 1945 und 1989 und einer dann folgenden Konjunktur in den 1990er Jahren seit einiger Zeit wieder abzuflauen und aus dem Focus des allgemeinen Interesses zu geraten. Dennoch und gerade deswegen, widmet sich das Stadt- und Regionalmuseum nach längerer Zeit einmal wieder dem Prignitzer Adel, und das mit wirklich herausragenden, selten zu bestaunenden Exponaten. Bis Ende Juli wird die Ausstellung noch zu sehen sein. Nun also ein Vortragsabend im Museum zur spannenden Thematik der adligen Lebenswelten.
Die Adelslandschaft der Prignitz ist so alt, wie die Städte und Dörfer unserer Heimat. Es waren zunächst Angehöriger alter Adelsgeschlechter, die mit dem Wendenkreuzzug Markgraf Albrechts des Bären als Lehnsträger und Ritter in die Prignitz kamen und hier als militärische Vorposten das ostelbische Besiedlungswerk des 12. und 13. Jahrhunderts im Auftrage der Markgrafen von Brandenburg und der Havelberger Bischöfe in Gang setzten oder sogar selbst als Gründer und Stifter in Erscheinung traten, wie z. B. die Gans Edlen Herren zu Putlitz.
Einige dieser altadligen Geschlechter blieben jahrhundertelang in der Prignitz sesshaft (u. a. die Gans Edlen Herren zu Putlitz, v. Moellendorff, v. Platen, v. Graevenitz, v. Winterfeld, v. Rohr). Erst durch die Machenschaften der sozialistischen Diktatur, die nach dem Kriegsende 1945 in der damals sowjetisch besetzten Zone Deutschlands begannen, verschwand hier die einst so prägend für das Land und die Gesellschaft gewesene Adelslandschaft für lange Zeit.
Die aktuelle Sonderausstellung des Museums widmet sich generell der Prignitzer Adelswelt und im Besonderen ihrer Memorialkunst. Neben den Grabmonumenten, die in den Kirchen den Angehörigen der alten Familien gesetzt wurden, waren es in den Herrenhäusern besonders die Ahnengalerien, die die Erinnerung an die einzelnen Mitglieder wachhielten.

Rühstädt, Gutshaus der Familie v. Jagow im Jahre 1859; 1782 erbaut, Lithographie von A. Borchel nach einer Vorlage von C. G. Gemeinert (Verlag Alexander Duncker). Quelle: Stadtarchiv, Stadt- und Regionalmuseum

Es sind vor allem auch die alten ländlichen Wohnsitze, die Gutshäuser, Gutshöfe und Gutsparks, die unser Bild von den adligen Lebenswelten bestimmen. Die vielen Rittergüter, die sich bis zum Ende des 18. Jahrhundert fast ausschließlich in adliger Hand befanden, bildeten jenen Mikrokosmos adliger Lebenswelten, der auch in der wichtigen Rückschau noch heute fasziniert und die Gedankenwelt anregt. Die ländlichen Wohnsitze der alten und neuen Familien des Adels sind bis heute die sichtbarsten Denkmäler adligen Wirkens in der Prignitz und prägen die Kulturlandschaft noch immer. Ich werde am 4. Juli aus meinen jahrzehntelangen Forschungen berichten, einige der alten Familien und besonders ihre Besitzungen in Wort und Bild vorstellen und dabei einen großen Bogen vom Beginn der deutschen Besiedlung der Prignitz um 1200 bis zum Jahre 1945 spannen. Besuchen Sie mit mir auf dieser kurzweiligen Reise in die Prignitzer Geschichte so faszinierende alte Herrensitze wie z. B. Stavenow, Eldenburg, Dallmin, Krampfer, Demerthin, Plattenburg, Hoppenrade, Rühstädt oder Wolfshagen, um nur einige zu nennen. Lernen sie die einstigen Besitzerfamilien, ihre Lebensverhältnisse und ausgewählte Persönlichkeiten und interessante Begebenheiten zu den historischen Stätten kennen. Es lohnt sich.Kommen Sie vorbei, wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder via E-Mail unter museum@stadt-perleberg.de an.

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